Aufklärung der Medienvertreter zum „Tag der Milch“
Anlässlich des Tags der Milch, der am jährlich am 1. Juni begangen wird, lud der Bauernbund und die
Landwirtschaftskammer Tirol Medienvertreter auf den Kapfererhof in Zirl.
Der
Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl und die Bezirksbäuerin Karoline Schapfl referierten über die Milchwirtschaft und die Schwierigkeiten, die diese Bewirtschaftungsform mit sich bringt.
„Sonst verteilen wir immer Milchpackungen, doch heuer wollen wir Medienvertretern einen
Einblick in das Leben der Milchbauern gewähren“, beginnt Thomas Schweigl seinen Vortrag.
Bodenverbrauch ist Problemthema. Im Bezirk Innsbruck gebe es laut Schweigl 1000 Milchproduzenten, die 45 Millionen Liter Milch jährlich in Umlauf brächten. „230 Millionen Liter Milch verarbeitet dabei die Tirol Milch mit ihren knapp 200 Mitarbeitern. Andere Milchbauern liefern nach Sterzing oder veredeln die Milch selbst und vertreiben sie über Direktvermarktung“,
erklärt Schweigl.
Sorge macht dem Bezirksbauernobmann der enorme
Bodenverbrauch: „In Tirol sind nur 12 Prozent der Fläche besiedelbar. Wenn wir so weitermachen, gibt es für unsere kommenden Generationen keine Kulturlandschaft mehr.“
Die Entscheidung beginnt im Kühlregal. „In einem Liter Milch sehe ich nicht nur die flächendeckende Bewirtschaftung der Kulturlandschaft Tirols, sondern auch ein Urprodukt und ein gesundes und regionales Lebensmittel“, preist Bezirksbäuerin Karoline Schapfl das „weiße Gold“: „Der Griff ins Regal ist entscheidend für die Landwirtschaft von morgen. Aus diesem Grund beginnen die Tiroler Bäuerinnen mit der Bewusstseinsbildung schon in der Schule. Kinder sollten wissen, dass frische und regionale Milch besser ist als ausländische Massenware.“
Kapfererhof als Vorzeigebetrieb
Der Aussiedlerhof von Georg und Manuela Kapferer außerhalb des Ortskerns in Zirl hat sich auf die
Milchwirtschaft spezialisiert. Zwischen 95 und 100 Rinder leben auf dem Hof, 48 davon sind
Milchkühe. Bewirtschaftet werden 42 Hektar, 30 davon als Grünfläche. Auf dem Rest des Grundes baut das Paar Mais und Getreide als Kraftfutter für ihre Rinder an. „Entweder man macht es richtig, oder man lässt es bleiben“, lautet
Georg Kapferers Motto im Bezug auf seinen Hof.
Milchverkostung
Im Anschluss an das Pressegespräch ließ der Bezirksstellenleiter Helmuth Traxler die Medienvertreter an
einer Milchverkostung teilnehmen. Unter anderem wurden Haltbarmilch, Bio-Heublumenmilch, Heumilch, Vollmilch und Silage-Rohmilch
verkostet. Während die Haltbarmilch keine Liebhaber fand, wurde die Silage-Rohmilch sehr
wohlwollend aufgenommen und auch die restlichen Milchsorten fanden Zustimmung.
Datum: 02.06.2018
Autor: zirl.at Redaktion
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