Vortrag zum Ambraser Heldenbuch
Am Montag, 3.April 2023 lud der Museumsverein Zirl zu einem interessanten Vortrag zum "Ambraser Heldenbuch" ein. Der Saal Martinswand im Kultur - und Veranstaltungszentrum B4 war bis auf den letzten Platz gefüllt, wodurch das Interesse an diesem Vortrag unter Beweis gestellt wurde.
Auch wenn das "Ambraser Heldenbuch" nicht unmittelbar mit Zirl zu tun hat, so war das Besondere an dem Vortrag, dass alle drei an diesem wissenschaftlichen Projekt Mitarbeitenden und Vortragenden in Zirl wohnen.
Universitätsprofessor Mario Klarer von der UNI Innsbruck referierte über die Bedeutung und den Aufbau des "Ambraser Heldenbuches". Dieses wurde 1502 von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben und umfasst 22 Stücke mittelhochdeutscher Literatur, welche auf neuhochdeutsch niedergeschrieben wurden. 15 davon sind durch das "Ambraser Heldenbuch" einzigartig überliefert, womit das Dokument auch international von großer Bedeutung ist. Ausgefertigt wurde das Werk in den Jahren 1504 - 1516 durch Hans Ried, ein Zöllner, welcher auch in der Schreibkanzlei für Kaiser Maximilian gewirkt hat.
Über den Ablauf der Arbeiten der durch die Forschungsgruppe durchgeführten Digitalisierung berichtete Aaron Tratter. Bereits zu Beginn der Arbeiten wurden alle in der Handschrift befindlichen Texte mittels eines Rasters entsprechend mit Koordinaten versehen und dann Ziele für Zeile übertragen. Der Umfang ist insofern beeindruckend, dass in diesem Prachtband zirka 600 000 Wörter niedergeschrieben wurden.
Im dritten Teil des Vortrag des Vortrages schilderte Paul Rangger die Aufbereitung der Daten, sodass das Ambraser Heldenbuch nun auf einer Internetseite, als .pdf und als elfbändige Gesamtausgabe zur Verfügung steht.
Die beiden Forschungsprojekte im Zusammenhang mit dem Ambraser Heldenbuch wurden einerseits durch die Österreichische Akademie der Wissenschaften beziehungsweise durch Stadt Innsbruck und Land Tirol finanziert.
Datum: 07.04.2023
Autor: zirl.at Redaktion
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